Entwicklung angemessener Formen des öffentlichen Gedenkens

 

Ist-Stand erheben

Erstellung einer Zustandsbeschreibung bisheriger Gedenkformen und -orte an der Universität Wien (aufbauend auf Vorarbeiten im Universitätsarchiv), neben den "klassischen Formen" wie z.b Denkmal (Der Muse reichts, Denkmäler im Arkadenhof u.a.), Rektorenfasten, Ehrentafeln der Fakultäten in den Aufgängen zu den Seitenaulen, Inschrift zur Ermordung Moritz Schlicks 1936 auf der Philosophenstiege, Nobelpreisträgergalerie, Direktorengalerien in diversen Instituten sollen auch neuere Formen wie etwa Tore der Erinnerung im Universitätscampus, Kontroverse Siegfriedskopf, DENK-MAL Marpe Lanefesch u.a. aufgenommen und dokumentiert werden.

Ist-Stand überprüfen

Halten alle so Geehrten einer wissenschaftlich-kritischen Würdigung stand (zB. sollen die Biografien der insgesamt 38 Nachkriegsrektoren, die vor 1915/20 geboren wurden, einer  kritisch-wissenschaftlichen Reflexion unterzogen werden, allfällige Tätigkeiten/Involvierungen in der NS-Zeit erhoben werden, evt. kommentierende Texte überlegt werden); dasselbe empfiehlt sich für andere hohe VertreterInnen der Universität wie etwa die DekanInnen, Senatsvorsitzenden oder LeiterInnen und DirektorInnen von Universitätsinstituten (zB. sichten, wer heute in Instituts(leiterInnen)galerien geehrt wird)

Desiderata erheben:

Wer oder was fehlt? Wem wird gedacht, obwohl bei wissenschaftlich-kritischer Würdigung zumindest einen heutigen Kommentar erfordern würde (z.B zuletzt Prof. Schenk im Inst. f. Musikwissenschaft)?

Erheben von möglichen bzw. notwendigen

  • Gedenkorten,
  • Gedenkanlässen,
  • zu gedenkenden Personen

Eventuell in Anhörungen oder Symposien Vorschläge zu möglichen Arten des Gedenkens entwickeln (Koordination mit anderen Projekten der Österr. Akademie der Wissenschaften oder dem Jüdischen Museum der Stadt Wien)

Erarbeitung eines Gedenkbuches für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien - dieses wurde nach langjährigen Vorarbeiten am 30. Juni 2009 präsentiert und ist online abrufbar unter http://gedenkbuch.univie.ac.at.

Benennung von Hörsälen (wie z.B. schon den Elise Richter Saal oder Marietta Blau Saal im Hauptgebäude) oder Gebäudeteilen, Benennung von Bibliotheken u.ä.

Entwurf von Broschüren für Studierende, für Lehrende, für Gäste und BesucherInnen (zumindest in Deutsch und Englisch, bezogen auf die NS-Zeit auch Übersetzung in wichtige Sprachen verschiedener Opfergruppen wie Russisch/Tschechisch, Polnisch)

Arbeiten für Zeitraum nach 1945 verstärkt fortsetzen