Eröffnung von Forschungs- und Aufarbeitungsperspektiven

 

Neben der Identifikation von Forschungsdesideraten aus dem bisher Genannten kann auch die Initiierung von Forschungskonferenzen angedacht werden (zu Fragen nach Grenzen der Wissenschaft, Thematisierung ethisch-normativer Voraussetzungen von Wissenschaft in der Gesellschaft als Form der historischen wie aktuellen Auseinandersetzung, Zusammenhang von Wissenschaft und Verantwortung bewusst machen und bewusst halten).

Ein weiteres Ziel ist eine breite Implementierung in den Lehrbetrieb: Über spezifische Lehrveranstaltungen sollten sowohl Lehrende als auch Studierende an den einzelnen Disziplinen eingebunden werden, Forschungslücken geschlossen und Ergebnisse öffentlich kommuniziert werden:

  • Ringvorlesungen zum Thema über mehrere Semester und quer über die Fakultäten und Disziplinen planen und durchführen (z.B. die erfolgreiche Ringvorlesung von Margarete Grandner, Gernot Heiß und Oliver Rathkolb "Universität Wien 1945-1955" im WS 2005/06 und WS 2009/10), solche Initiativen sollen fortgesetzt, erweitert und über Publikationen weiter vermittelt werden
  • Anregen von historischen LVs in den verschiedenen Disziplinen, in denen bisher große Forschungslücken bestehen, evtl. mit Projekttutorien
  • Entwicklung von unterstützenden Angeboten an Disziplinen oder Fakultäten, in denen noch keine Auseinandersetzung stattgefunden hat aus den Erfahrungen bereits erforschter Disziplinen oder Fakultäten, ggf. Zusammenarbeit mit der Wissenschafts- und Zeitgeschichte.
  • Einrichten von permanenten Handapparaten zum Thema in Fachbibliotheken bzw. der Universitätsbibliothek – wie dies zB. 2001 vorbildlich von der Fachbibliothek Romanistik anlässlich der Ausstellung "Die Wiener Romanistik und der Totalitarismus" passierte. (Fritz Peter Kirsch, Maria Aldouri-Lauber, Elisabeth Fraller, Manuela Hager, Siegfried Loewe, Monika Pauer, Robert Tanzmeister)
  • Realisieren der Möglichkeit, zum jetzigen Zeitpunkt noch lebende Angehörige der Universität des Neustarts 1945 als ZeitzeugInnen für die Geschichte der Universität nach 1945 zu befragen (z.B. Prof. Erika Weinzierl, Prof. Eva Frodl-Kraft u.a.), in Form von Oral History Interviews (Dokumentation mit Video/Film, evtl. in Kooperation mit der Österreichischen Mediathek) evtl. analog zur Ton- und Videodokumentation der "verbliebenen und vertriebenen Studierenden von 1938".